Raimund Wiederkehr

Raimund Wiederkehr ist in Zürich geboren, wo er auch alle Schulen bis zur Matura besuchte. In seiner Jugend  war er während vielen Jahren  Mitglied der Zürcher Sängerknaben und mehrmaliger Preisträger des Schweizerischen Jugend-Musikwettbewerbes. Bereits während seiner Gymnasialzeit war er Jungstudent an der Musikhochschule Zürich.  

Raimund Wiederkehr studierte zunächst Klavier (Lehrdiplom mit Auszeichnung sowie Konzertdiplom) bei Prof. Hans Schicker, dann Gesang bei Bernhard Hunziker (Zürich und Wien), Bodli Gümoes (Kopenhagen) sowie am Schweizer Opernstudio (Operndiplom) und schliesslich Komposition (mit Dirigieren) bei David Angel (USA).    

Nach einigen Jahren als Mitglied des Zusatzchores des Opernhauses Zürich, debütierte Raimund Wiederkehr als Solist in einer viel beachteten Inszenierung von Werner Düggelin in der Oper „Street Scene“ von Kurt Weill im Volkshaus Zürich. Er war regelmässiger Gast des Theaters Biel-Solothurn, wo er mit Hauptpartien in den Opern „Zaide“ (Mozart), „La cenerentola“ (Rossini), „Otello“ (Rossini), „Antigone“ (Traetta), in der zeitgenössischen Oper „Jakob von Gunten“ sowie in den Operetten „Czardasfürstin“ und „Vogelhändler“zu erleben war. Am Opernhaus Zürich war er in Janaceks „Aus einem Totenhaus“ (mus. Leitung: I. Metzmacher, Regie: P. Konwitschny) und Rossinis „La scala di seta“ von Rossini engagiert. Bei der Sommeroper Selzach interpretierte er die Titelpartien von „Hoffmanns Erzählungen“ und Gounods „Faust“. An der Oper Köln sang er in Mozarts „La finta giardiniera“.Das Zürcher Kammerorchester engagierte ihn für die Sylvester-Operettenproduktion „Offenbach hoch 2“. Bei der Thurgauer Kammeroper sang er in Mozarts „Entführung“ sowie in Cimarosas „Operndirektor“. Mit der Produktion „Cenerentola für Kinder“ war er auf Tournée durch Deutschland  (Stuttgart, Bonn, Berlin, Darmstadt). Er ist ein gefragter Operettendarsteller in der ganzen Schweiz. So sang er Hauptpartien in folgenden Stücken und bei folgenden Bühnen: „Fledermaus“ (Operettenfestspiele Interlaken, Rheinfelden), „Der Zigeunerbaron“ (Rheinfelden), „Eine Nacht in Venedig“, „Der Fidele Bauer“ (Arth), „Der Vogelhändler“ (Beinwil), „Im weissen Rössl“, „Wiener Blut“ (Hombrechtikon), „Graf von Luxemburg“, „Herzogin von Chicago“ (Möriken).   Als Konzertsänger ist er immer wieder zu hören mit den Tenor-Partien der grossen Oratorien wie „Alexanders feast“ (Händel), „Schöpfung“ (Haydn),„Elias“ (Mendelssohn), „Messe solennelle“ (Rossini), „Messa di Gloria“ (Puccini), „Cäcilien-Messe“ (Gounod) u.v.a., aber am häufigsten die Evangelisten-Partien in Bachs „Matthäus – und Johannes – Passion“. Ebenso tritt er als Sänger bei Liederabenden auf, z.B. mit Schuberts „Winterreise“ und „Schöner Müllerin“, mit Liedern von Wolf , Schoeck und Strauss und zuletzt mit der Klavierfassung von Mahlers „Lied von der Erde“.  

Als Pianist tritt er hauptsächlich als Kammermusikpartner und Begleiter von Sängerinnen und Sängern in Erscheinung. Er hat sein eigenes Salonmusikensemble, das Ensemble „i musichieri“, wo er als Sänger, Pianist und Entertainer in Erscheinung tritt. Konzerte mit dieser Formation führten in u.a. nach Hongkong, Dubai, Wien und Venedig (Biennale).   Auch in der Kleinkunstszene ist er anzutreffen. Im Bernhard-Theater Zürich spielte er neben Grössen wie W.A. Müller im Dialekt-Musical „Bibi Balu“. Mit den Programmen „Der kleine schwarze Niederdorfhecht“ und „Eusereine chönnt das au“ spielte er im Hechtplatz-Theater Zürich, im Rigiblick-Theater Zürich sowie im Casino-Theater Winterthur. Mit einem eigenen Chanson-Programm trat er mehrmals im Teatro Dimitri Verscio TI sowie in diveresen Kleintheatern in Heidelberg und München auf. Ein Jahr lang war er mit dem von ihm iniziierten „Zürilieder-Tram“ unterwegs. Ausserdem sang er in der Gesangsformation „Swing 4 you“, die zusammen mit der Swiss Army Big Band (Leitung Pepe Lienhard) auftrat. Raimund Wiederkehr hat sich auch einen Namen gemacht als musikalischer Leiter.

Er war ein Jahr lang auf Tournée mit Jörg Schneider und Ensemble mit dem Musical „Toll trieben es die alten Römer“ von Steven Sondheim, am Theater Biel-Solothurn leitete er die Kinderoper „Hexe Hillary geht in die Oper“, beim Dorftheater Zumikon „Der schwarze Hecht“ und „Frank V.“ (Dürrenmatt/Burkhard), beim dramatischen Verein Uetikon „My Fair Lady“ und „Die kleine Niederdorf-Oper“ und im Bernhard-Theater Zürich „My Fair Lady“.   1996 gewann er einen Preis der Wigmore Concert Hall London für die Komposition eines Liedes. Im Jahr 2000 schrieb er im Auftrag der  OECD das Stück „Valse trafique“ für einen internationalen Verkehrskongress in Wien. Im Jahr 2001 arrangierte er für das Zürcher Kammerorchester das Kinder-Musical „Jim Knopf“ von Emil Moser für eine CD-Einspielung bei Universal. 2004 komponierte er die Musik zu Ingo Sax’ „Bettleroper“,welche im selben Jahr vom Dorftheater Zumikon uraufgeführt wurde. 2009 das Musiktheater„TeufelsPakt“ für grosses Orchester, Chor, Kammerchor und Big Band, welches an der KS Stadelhofen Zürich aufgeführt wurde. Raimund Wiederkehr ist  seit vielen Jahren Lehrer an der Kantonsschule Stadelhofen Zürich für Klavier und Kammermusik.

Er war langjähriger Dozent bei den Sommer-Musikkursen für Kinder und Jugendliche im Kinderdorf  „Pestalozzi“ in Trogen. Er arbeitet als Kirchenmusiker bei der ref. Kirchgemeinde Zürich-Schwamendingen, wo er seine eigene, erfolgreiche Konzertreihe, die „Schwamendinger Feierabendkonzerte“ führt.   Er war langjähriger Leiter der Operetten- und Musicalbühne Schaffhausen  sowie diverser Chöre im Raum Zürich. Zur Zeit leitet er neben der Kantorei Schwamendingen den Stadtchor Dübendorf und den Noémie Nadelmann-Chor.